Die Pflegemaßnahmen

Mit den Christbäumen ist es wie im Wintersport,

gute Christbäume werden im Sommer gemacht.

 

Mäh- und Schneidemaßnahmen bestimmen den Sommer in der Christbaumkultur. Unsere Bäume stehen im Wiesengras und brauchen gerade in den ersten vier bis fünf Jahren viel Unterstützung. Je nach Sommerwitterung werden sie bis zu vier Mal mit der Motorsense ausgemäht.

Ein Einsatz von Traktor oder anderen selbstfahrende Maschinen, ist auf Grund der Steilheit nicht denkbar. Außerdem braucht es viel Sorgfalt, die kleinsten Pflanzen im dichten Graswuchs nicht zu übersehen.

 

Die Schneidemaßnahmen beginnen mit dem Austrieb der neuen Zweige. Ohne diese Erziehung wird nur aus jedem zweiten Baum ein Christbaum.

Bei den groben Schnitten werden Zwiesel (Zweittriebe) oder Abgestorbenes entfernt. Der Einsatz der Topp-Stoppzange reguliert Abstand der einzelnen Quirle. Das funktioniert ganz gut bei den Nordmanntannen, die Korea- und die Riesentanne vertragen es gar nicht. Mit dem Snippen wird der „Feinschnitt“ manuell mit Zeigefinger und Daumen gemacht. So lange der neue Trieb noch nicht die Nadeln scheidelt, wird damit die Baumform beeinflusst. Diese Bearbeitung ist, wenn der Zeitpunkt stimmt, praktisch unsichtbar und schränkt das Wachstum nicht ein.

Die Entfernung doppelter Triebspitzen korrigiert die Baumbreite.

Je nachdem, wie der Baum über den Winter gekommen ist, muss der Terminaltrieb nachgearbeitet werden. Hier wenden wir unterschiedliche Methoden an. Entweder die komplette Baumentwicklung wird ein Jahr zurückgeschnitten, in der Hoffnung, dass ein neuer Terminaltrieb nachschiebt. Das ist später für den Kunden unsichtbar. Oder, die abgestorbene Spitze wird auf eine intakte Nordknospe zurück gestutzt, die dann die Terminalfunktion übernehmen soll. Bei dichten Bäumen kann ein Zweig aus dem obersten Quirl zum neuen Leittrieb aufgebunden werden. Diese Bajonettbildung nicht gerade eine elegante Lösung und führt zur Qualitätsminderung.

Koreatannen vertragen keine Korrekturmaßnahmen, die Frazertanne dagegen ist absolut schnittverträglich. Bekannt als typisch amerikanisches „Weihnachtsgebüsch“, wird sie ab dem zweiten Standjahr rigoros zur Kegelform gestutzt.

 

 

Mit diesen Maßnahmen kann der Ertrag auf bis zu 75 Prozent gesteigert werden. Die Bäume, die sich nicht als Christbäume eignen, vermarkten wir als Schnittgrün.